Es war sicherlich einer der innovativsten Ideen in einer Wahlvorbereitung. Corona brachte es mit sich, dass die SPD in Gemünden bewusst auf ein Gespräch via Internet setzte, um ins Gespräch mit Bürger*innen zu kommen. Lukas Becker, Ortsvereinsvorsitzender der Sozialdemokraten, hatte junge Menschen aus allen Gemeindeteilen eingeladen und ihnen Gesprächspartner*innen in Form
der Kandidat*innen für die Kommunalwahl gegenübergestellt.
Besprochen wurden nicht die Generationen individuell betreffende Themen, sondern jene, die einfach alle angehen und verbinden. So verdeutlichte Marius Karnasch, zweiter Vorsitzender der Burschenschaft Edelweiß Nieder-Gemünden, das Problem wohl aller Vereine: „Wir fänden es gut, wenn die Vereine für die Mehrzweckhalle keine oder nur eine geminderte Nutzungsgebühr entrichten müssten.“
Gerade nach Corona ist die Vereinskassenlage angespannt und die Kosten laufen weiter. Für SPD-Kandidatin Anke Koob ein wichtiges Signal, die Vereine in dieser Angelegenheit seitens der Gemeinde zu unterstützen. Und auch Lukas Becker betonte, dass das Ehrenamt stark bleiben muss, „diese Arbeit muss sich finanzieren lassen.“ Er setze auf einen gemeinsamen Weg aller Fraktionen in Gemünden. Auch in Hainbach hätten die jüngeren Menschen wichtige Themen, betonte Luca Wagner: „Ich sage Breitband, Breitband, Breitband. Und Mobilfunk.“
Der bevorstehende Ausbau durch TNG lasse zumindest für DSL hoffen, doch „Mobilfunk ist eigentlich tot, es ist sehr wichtig, dass hier etwas passiert.“ SPD-Kandidat Ralf Weber wollte wissen, ob ein direkter Kontakt seitens der Gemeinde zu den Mobilfunkunternehmen geknüpft worden wäre und Lukas Becker verwies auf eine Aktion „Wir jagen Funklöcher“, bei der sich die Gemeinde auf Antrag der SPD Gemünden beworben habe.
Für Anke Koob ein Thema, das „Chefsache“ sei und damit den Bürgermeister fordere. Kandidat Alexander Klein betonte, dass man die Funklöcher melden kann. Auch der Ortseingang in Hainbach war ein wichtiges Thema.
Peter Gabriel, Kandidat für die Gemeindevertretung und den Vogelsberger Kreistag erklärte, dass sich dort kein schöner Anblick böte und erkundigte sich, wie die Jugendlichen der Gemeinde dies tolerieren würden.
Luca Wagner erläuterte, dass insbesondere rund um die Kirche der Ort verwahrlost wirke und sich auch die jüngeren Bewohner hier mehr Ordnung wünschen würden. Ein großes Problem haben auch die Jugendlichen in Ehringshausen, berichtete Florian Harres. Dort sei der Jugendraum in seiner Nutzung großzügig geregelt, allerdings müssen die Jugendlichen dafür auch Schäden beseitigen, die eigentlich Gemeindesache seien, wie er betonte. Eine mangelnde Kommunikation mit der Verwaltung gebe das Gefühl, „besser nicht zu oft nachzufragen.“
Diesen Dialog – hier waren sich alle Konferenzteilnehmer einig – müsse dringend verbessert werden. Lukas Becker führte die Gruppe anschließend noch in verschiedene Themenfelder wie Photovoltaik versus Ackerflächenverbrauch oder die Thematik der A 49. Gemünden sei stark betroffen von der künftigen Streckenführung und man versuche seitens der SPD nach wie vor, sich für Lärm- und Umweltschutz einzusetzen. Die Teilnehmer des Gespräches bilanzierten die Bedeutung des Austausches auch für die Zukunft.